Noch lange Zeit danach hatten alle ihn Champion genannt, und im Frühjahr war es zu einer Revanche gekommen. Beide waren gut vorbereitet gewesen, wobei es in der Natur der Sache liegt, dass der Herausforderer motivierter ist, und nur ein wahrer Champion motiviert bleibt und sein Niveau bestätigen kann. Underdog gewann folglich den ersten Satz und die Menge jubelte ihm zu – nahezu alle Bewohner des Dorfes und der umliegenden Ortschaften waren zu dem Spektakel gekommen. [Read more...]
Nummer Eins
Dies ist der zweite Teil von Verwählt
Das Freizeichen ertönte, Roberts Blick wanderte durch das schlicht möbilierte Hotelzimmer zur Sporttasche, die nun ganz in der Nähe des Balkons stand. Vorbei die Zeiten, in denen er sich einen separaten Raum für seine Sachen leistete und sie in den ruhigen Stunden aus seinem Blickfeld verschwanden. Drei noch, dachte er und packte in Gedanken seine Tasche aus. Das Leben sei voller Reißsverschlüsse, sagte Simon immer. Früher oder später würden sie sich öffnen. Man müsse nur dranbleiben. Noch zwei. Warum überhaupt hatte er ihre Nummer gewählt? Ihre Stimme war ihm sympathisch gewesen. Noch eins, aber er war doch gar nicht der Typ, der irgendwem nachrannte oder gar fremde Menschen anrief. [Read more...]
Verwählt
Wenigstens den Saisonabschluss hatte Robert versöhnlich bestreiten wollen. Statt dessen lag er nun auf seinem Hotelbett und starrte die Decke an. Hätte er nur auf Simon gehört, er hätte sich das Turnier geschenkt. Jetzt war er vorzeitig ausgeschieden und bis zur Wiedergutmachung zur neuen Saison musste er zwei Monate warten.
Vielleicht sollte er Simon entlassen, vielleicht sollte er ganz aufhören. Er hatte an Schnelligkeit eingebüßt und diese ganze Fliegerei ging ihm sowieso auf die Nerven. Er wusste nicht mal mehr, in welcher Stadt er war. Es war immer das gleiche. Irgendwelche Zimmer, irgendwelche Leute, und dann so eine Niederlagen. Nur zu Hause war es auch nicht viel besser, da würde ihm auch die Decke auf den Kopf fallen, dachte er, als auf einmal das Telefon klingelte. Wahrscheinlich Simon. Der wollte bestimmt noch raus oder irgendein Journalist, der ihn zu einem Interview überrreden wollte. [Read more...]
Ass
Ich kann sie nicht sehen, aber sie sind da – extra angereist, um mich zu unterstützen, wie sie mich immer unterstüzt haben. Niemand außer ihnen weiß, wie hart ich gearbeitet habe, um dieses Finale zu erreichen, diesen einen Punkt zu machen. Reiß dich zusammen, denke ich, aber ich habe es nicht mehr unter Kontrolle. Die Filzkugel hüpft vom Rasen zurück in meine Hand, gleitet dann aus meinen Fingern hinauf in den Himmel. Ich schaue ihr nach, werde von der Sonne geblendet, egal … … nicht mehr da, als mein Schläger auf den Ball hämmert, dieser übers Netz zischt und unerreichbar von der Linie wegspringt.
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